Auf dem Weg zum Smart Bike: der Helios Dropbar

DSC_2538

Dieser Lenker ist etwas für multidisziplinäre Nerds. Wieso multidisziplinär? Weil man sowohl Fahrrad- als auch Techniknerd sein muss, um ein Kickstarter-Projekt zu unterstützen, welches einen Lenker bauen will, der nicht nur Front- und Rücklicht beinhaltet sondern auch seinen Fahrer von A nach B navigieren kann. Denn genau das tun die Helios Lenker (es gibt ein Dropbar, ein Bullhorn und einen geraden Lenker). Lenker mit eingebauten Lampen sind jetzt keine Neuigkeit, es gibt sogar Rahmen, in die die Lampen direkt eingelassen sind. Das wirklich abgefahrene an den Helios-Produkten ist das kleine Stückchen mehr, das sie bereit sind zu gehen. Zum Beispiel, was die Navigation angeht.

Navigieren per Lichtsignal.

Die Navigation funktioniert mit einer App, die man sich derzeit nur fürs iOS laden kann (Android-Besitzer müssen sich noch etwas gedulden) und die über Bluetooth 4.0 verbunden wird. Hier gibt man sein Ziel ein und steckt das Smartphone in die Tasche. An jeder Ecke oder Kreuzung, an der das Navi im Auto sagen würde „Hier bitte rechts/links abbiegen“, blinkt beim Helios das rechte bzw. linke Lämpchen an der Rückseite des Lenkers. So einfach kann smarte Navigation am Fahrrad sein. Mehr noch: Neben lustigen Gimmicks wie der Möglichkeit, die Farbe der rückwärtigen LEDs einzustellen, kann man eine SIM-Karte in den Lenker einbauen und bekommt so, per SMS – wann immer man will – eine Nachricht über den Standort des Rades. Natürlich nur so lange, wie der Akku hält. Also heißt es, wenn das Rad geklaut wurde: Halbwegs flott sein!

Akkulaufzeit ist ordentlich

Halbwegs flott ist nicht nur so daher gesagt, denn der vollgeladene Akku soll neun Stunden halten und lässt einem so genug Zeit, um dem Dieb auf die Schliche zu kommen. „Soll“ wohlgemerkt, getestet habe ich es noch nicht. Aber so lange wird man das ganze aber wahrscheinlich eh nicht am Stück brauchen. Auch wenn die LED, die das Frontlicht bildet, genug Helligkeit (500 Lumen) für eine lange Nachtfahrt bietet und außerdem über drei Modi verfügt (hell, normal, blinkend), wird der Helios wahrscheinlich eher auf dem Weg nach Hause von der Arbeit/Kneipe zum Einsatz kommen. Denn ein smarter Lenker, so schön und nützlich er auch ist, trägt Gewicht mit sich herum und wird daher sicherlich nie den Weg an einen Renner oder ein Leichtbau-Fixie finden. Dafür ist er wahrscheinlich auch gar nicht gedacht.

Wer aber, wie ich, nerdig drauf ist und Bock auf technische Spielereien hat, der sollte sich überlegen, den Lenker zuzulegen – der sich übrigens direkt am Rad laden lässt, über ein mitgeliefertes USB-Kabel, was direkt in den Lenker gesteckt wird. Ein Problem bringt ein Helios Lenker aber mit sich: Man muss ab sofort ganz besonders gut auf sein Rad aufpassen; bzw. auf seinen Lenker. Der ist nämlich nicht ganz günstig. Und sobald er abmontiert ist, kann der Dieb ruck zuck den Schalter umwerfen und vorbei ist es mit der Ortung. Aber welcher Dieb weiß das schon.

Den Helios gibt es derzeit ausschließlich über deren Webseite. Die Kosten (inkl. Versand nach Europa) liegen bei 250 Euro für den Bullhorn und Dropbar. Der gerade Lenker ist derzeit noch nicht lieferbar.

Autor: John-Sebastian Komander/ Finde ihn bei Google+

No Comments

Add a Comment