Sunday Ride: Ruhrpott Rad Romantik

This is not Detroit. This is Bochum.

Lange hatte ich mich darauf gefreut, die so oft von den Goodtimesroll-Jungs gefahrene Erzbahntrasse zu fahren. Keine Ahnung, warum ich da a) so scharf drauf war und b) warum ich bisher nie zu bekommen bin. Ich wurde nicht enttäuscht, denn so sehr ich auch dem „alten“ Ruhrpott hinterher trauere, einige gute Dinge hat die Abkehr von Stahl- und Montanindustrie ja mit sich gebracht. Zum Beispiel die Erzbahntrasse. Diese führt vom Bochumer Westpark an der Jahrhunderthalle neun Kilometer weit bis zur verbotenen Stadt (für alle nicht BVB-Fans: Gelsenkirchen).  Bis in die 1960er Jahre wurde über diese Trasse das Eisenerz zu den Hochöfen des Bochumer Vereins gefahren, dann war Schluss und die Trasse, die auf einem circa 15 Meter hohen Bahndamm verläuft, zerfiel nach und nach. Zwischen 2002 und 2008 wurde sie dann zu einem Radweg umgebaut, der kreuzungsfrei an den Emscher-Radweg angebunden werden konnte. Außerdem zweigt von der Erzbahntrasse der Zollverein Radweg ab, dem wir heute nach ein paar Kilometern in einer Gruppe von sieben Fahrern folgten. Das Ziel war bei bestem Wetter das UNESCO-Welterbe Zeche Zollverein, welches ich bisher nicht besucht hatte. Hier wurde schnell ein Pilsken getrunken und es ging zurück nach Bochum.

Trotz der freundlichen Temperaturen war auf den Radwegen erstaunlich wenig los und es machte ordentlich Bock, mal Gas geben zu können ohne auf Auto achten zu müssen. Mein besonderer Respekt gilt heute aber Marc, der die Tour mit einem 26er-Singlespeed mit einer Übersetzung absolvierte, die wohl eher für gemütliches Rumcruisen in der Stadt oder für bergige Strecken in Frage kommt. Zurück in Bochum standen dann knapp 40 Kilometer auf der Uhr, die ich jedem Ruhrpottler empfehlen kann. Auf den verschiedenen Trassen-Radwegen kann man noch bis Oberhausen fast kreuzungsfrei weiterfahren und das Ruhrgebiet mal von einer anderen Seite als der A40 kennen lernen.

  • Die Route findet ihr als Bikemap hier.

Wenn jemand weitere solcher Touren im Pott kennt, die über asphaltierte, gut ausgebaute Radwege gehen, in den Kommentaren könnt ihr euch auslassen. Weniger idyllisch ging es dann per Rad zurück nach Dortmund. Auch die Strecke hab ich mal zu einer Bikemap gemacht, weil mir lange nicht bewusst war, wie leicht man von Bochum nach Dortmund kommt.

Autor: John-Sebastian Komander/ Finde ihn bei Google+

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