Neue alte Maschine: Das GTB

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Es ist echt schön, zwei tolle Bahnradrahmen sein Eigen zu nennen, aber auf Dauer sind zwei doch einer zu viel, vor allem, wenn man auf ein Rennrad spart. Also musste ein Fahrrad (bzw. der Rahmen) weichen. Ich entschied mich, nach vielem hin und her, dass der Pelizzoli Leggenda For3 weg musste. Jetzt werden viele sagen: Bist du komplett bescheuert, so einen Rahmen weg zu geben. Ich hatte aber zwei gute Gründe darüf: zum einen war er mir immer etwas zu groß gewesen, zum anderen (und das war der weitaus gewichtigere Grund) kann ich mir irgendwann einen neuen Pelizzoli machen lassen – wenn ich Zeit und Geld mitbringe. Mein andere Rahmen, ein 1996 GTB, wird hingegen nicht mehr hergestellt und ist sehr schwer zu bekommen. Und so schön der Pelizzoli-Rahmen auch war: ein GT Bahnrahmen (auch wenn es kein noch selteneres Pulse-Modell ist) spielt in einer anderen Liga – zumindest wenn man auf Oldtimer steht.

Als ich den GTB-Rahmen bekam, war eine moderne Carbon-Gabel inkl. Chris King Ahead Steuersatz verbaut, den ich auch erst nutzte. Die originale GT-Gabel war dabei, konnte aber nicht genutzt werden, da sie ein Schraubgewinde hatte. Jetzt, da der GTB mein einziger Rahmen war, sollte alles wieder in den Originalzustand gebracht werden. Also zu Radbude und die original Gabel reinmachen lassen. Denkste. Irgendein Vollhorst hatte die Gabel so sehr gekürzt, so dass sie mit keinem Steuersatz der Welt gepasst hätte. Wer macht sowas? Und warum?

Egal, eine neue Gabel musste her. Gesucht, gestöbert, mit Tobit von der Radbude beratschlagt. Raus kam die Soma Track Gabel aus Tange Infinity Stahl, die sehr gut zum Rahmen passt und in einer Länge bestellt wurde, so dass auch der Campagnolo Record Steuersatz passte, den ich verbauen wollte. Endlich sah das Teil wieder „alt“ aus. Allein schon vom Lack her, der in den letzten knapp 20 Jahren ziemlich gelitten hat, aber auch so verbleiben soll.

Weniger alt waren die Laufräder, Mavic Ellipse mit 15/17er Ritzel, klassisch hingegen die schwarze Sugino 75 Kurbel mit 46 Zähnen. Dazu Nitto Vorbau und Lenker mit Mash Lenkerband sowie eine Dura Ace Sattelstütze und Ritchey-Sattel. Fertig war das gute Stück, welches ich heute bei bestem Wetter endlich mal ablichten konnte.

Ich finde, es ist richtig schick geworden. Und endlich habe ich wieder ein Fahrrad, bei dem ich nicht jedes Mal Angst habe, es gegen etwas zu lehnen, wie bei dem Pelizzoli.

Autor: John-Sebastian Komander/ Finde ihn bei Google+

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