Call for entries: Fahrradjournal sucht die besten deutschen Bike Blogs
|Alljährlich macht sich „fahrradjournal – Das Kulturmagazin“ die Mühe, sich durch zig Einreichungen und eigene Favoriten aus der deutschen Bike-Blog-Szene zu wühlen, um mit einer Top50 zu enden. Diese ist erfreulicherweise mal nicht nach Followerzahlen, Reichweite oder Abrufen geordnet. Es geht mehr um Content, mehr um das – nach eigener Aussage – „Herausheben aus der Masse, das Kuratieren (und nicht) (…) um das Geschacher um einzelne Plätze nach dem Top-Down-Prinzip“. Das gefällt.
Was noch gefällt ist die Auswahl der vergangenen Jahre. Neben Blogs, bei denen es allein aufgrund der Arbeit, die hinter ihnen steht (z. B. Stahlrahmen-Bikes oder Rad-Spannerei), nur fair ist, sie weit oben anzusiedeln, waren im vergangenen Jahr auch eine Newcomer dabei. „Panda Cycles“ wäre da zu nennen, von deren Qualität (bei Texten und Fotos) ich aber durchaus angetan bin. Oder „It started with a fight„, was sich erstmal nicht so richtig nach Radfahren anhört, aber bei näherem Hinsehen und Überlegen doch einiges mit dem täglichen K(r)ampf auf zwei Rädern im Straßenverkehr zu tun hat. Aus Osnabrück kommend legt das Blog einen Focus auf Lokales, beleuchtet aber auch viele andere interessante Aspekte rund um das Radfahren weltweit. Und das mit einer echt beeindruckenden Frequenz an Posts, von der ich hier nur träumen kann.
Selbst ein „Zu Fuß“-Blog ist 2013 dabei gewesen.
Schön an den Top50 ist die Streuung, denn wir sprechen hier nicht von den 50 besten Rennradblogs oder Fixed Gear Blogs oder E-Bike Blogs. Stattdessen geht es um alles, was sich rund um das Thema Fahrrad (und die damit verbundene Mobilität dreht). Da kann es sogar passieren, dass plötzlich ein Blog wie „Zu Fuß“ mit auftaucht. Ich finde das erfrischend und habe aus den Top Blogs des vergangenen Jahres einige in meine Leseliste aufgenommen. In der Liste ist natürlich viel Radpolitik dabei, an der ich persönlich nicht so wirklich interessiert bin, von der ich aber denke, dass sie für jeden (nicht nur Radfahrer) zunehmend wichtiger werden wird, weil Radfahrer immer mehr und bessere Lobbyarbeit machen – und sei es durch Critical Masses in den größeren Städten (die übrigens ziemlich oft in den verschiedenen Blogs Erwähnung finden).
Was ich allerdings oft extrem anstrengend an vielen Bike-Blogs finde, ist der (ich muss es leider so sagen) Hass auf andere Verkehrsteilnehmer – gerade die Autofahrer kommen meist ziemlich schlecht weg. Meiner Meinung nach sind die besten Autofahrer die, die – so wie ich übrigens, der sehr gerne Auto und Rad fährt – beides machen. Genauso sind für mich die besten Radfahrer die, die auch ein Auto haben. Denn fahre ich nur Rad, bin ich meist ähnlich unflexibel gegenüber Autofahrern wie ein Autofahrer, der selten oder nie Rad fährt. Aber ich drifte ab…
Vorschläge bis Ende Oktober einreichen.
Bis zum 31. Oktober kann man noch Vorschläge – Selbstvorschläge sind ausdrücklich erwünscht – für die Top50 einreichen. Also, wenn ihr (neben Angefixed natürlich ;)) noch andere Blogs kennt, die ihr gerne lest oder euch anschaut, schreibt hier einen Kommentar drunter oder schickt eine Mail an die „fahrradjournal“-Redaktion.